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Von: INGAME Redaktion
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Son Goku, Luffy, Naruto, Toriko, Kenshin, Gon, Ichigo, Bo-bobo – du hast all diese Namen schon mal gehört und könntest zu wenigstens drei von ihnen eine ganze Abhandlung ihrer Hintergrundgeschichte schreiben? Herzlichen Glückwunsch, du hast nicht nur außergewöhnlich viel Geschmack, du solltest auch unbedingt weiterlesen. Der Rest dürfte sich beim folgenden Test zu J-Stars Victory VS+ eher verwundert am Kopf kratzen, warummanch ein Spieler bei dem bunten Chaos aus Schlägen, Tritten und Soundeffekten anfängt zu hyperventilieren. Ring frei!
Jump on board!
Seit unzähligen Jahren schon ist das Weekly Shonen Jump Magazin die erste Anlaufstätte für Manga-Fans, die ein Faible für große, epische Serien haben. Ob nun Klassiker wie Dragon Ball, monumentale Werke wie One Piece, deren Ende noch nicht in Sicht sind oder auch „Newcomer“ wie das kürzlich durch die Anime-Serie auch bei uns bekannt gewordene Shokugeki no Soma – einmal die Woche liefert uns das Weekly Shonen Jump Magazin die neuesten Abenteuer der größten Manga Helden… zumindest, wenn nicht gerade wieder ein Feiertag in Japan anliegt. Dabei sind einige Serien sogar derart groß geworden, dass sie auch den Sprung zu uns in den Westen geschafft und hier eine breite Fan-Gemeinde aufgebaut haben.
Aber was würde eigentlich passieren, wenn diese Helden statt auf die Schurken, aufeinander einhauen würden? Und damit wäre die Rahmen-Handlung von J-Stars Victory auch schon erzählt. Da sich die Spiele zu Manga-Serien wieOne Piece – Pirate Warriors 2oderNaruto Shippuden – Ultimate Ninja Storm Revolution auch außerhalb von Japan mittlerweile großer Beliebtheit erfreuen und sich mit den Lizenzen ohnehin gutes Geld verdienen lässt, wurde nun auf diversen PlayStation-Systemen das J Battle Festival ausgerufen. Luffy, Naruto und Co. wollen in einem großen Kampfturnier herausfinden, wer nun der stärkste Kämpfer im Jump-Universum ist und daher machen sie sich mitunter in Begleitung einiger anderer Charaktere aus dem eigenen Manga auf ordentlich viel Backenfutter gefasst.Und sofort spüre ich, wie mein Blut bei diesem Gedanken an die zünftigen Prügelorgienin Wallung gerät als hätte ich gerade Gear 2 aktiviert.
Stars unter sich
Und mit ganzen 52 Charakteren aus über 30 Serien haben Bandai Namco undSpike Chunsoft tatsächlich so ziemlich alles versammelt, was man als Manga- und Anime-Fan irgendwann mal gehört haben sollte. Die unterschiedlichen Figuren spielen sich alle in den Grundzügen ähnlich,unterscheiden sich aber bei den spezielleren Techniken. Im Rahmen der Möglichkeiten wurden die liebevollen Eigenheiten der spielbaren Charaktere gut eingefangen. Wenn Gintoki mitten im Kampf sein Moped auspackt, Kuroko seineschwerterschwingenden Gegner per Basketball auf die Bretter schickt, oder Boa Hanco*ck in charakteristischer Hohlkreuz-Pose das andere Team verhöhnt, dann dürften die meisten Fans schon recht zufrieden mit der Authentizität von J-Stars Victory VS+ sein.
Auch die Schlachtfelder sind von den unterschiedlichen Serien inspiriert und schön in Szene gesetzt, sowie mit der entsprechenden Musik stilecht untermalt. Während der wilden Prügelei fällt besonders positiv auf, dass sich viele Elemente der Level zerstören lassen. Befördert ihr einen Gegner mittels Schlägen unsanft in die nächste Hauswand, kann diese schon mal den Geist aufgeben und das Gebäude in sich zusammen fallen. Der Detailgrad der einzelnen Welten ist in Ordnung, aber an manchen Stellen nicht annähernd das, was auf PS4 oder PS3 möglich wäre.Gestört hat uns dies aber nur in Maßen.
Piratenkönig in spe trifft Hokage in spe
Abwechslungsreich, wenngleich auch wenig innovativ präsentiert sich das Spiel bei den Modi. Wie von Prügelspielen gewohnt, warten hier sowohl der freie Kampf als auch der Arcade-Modus, in dem ihr eine Serie von Kämpfen gegen die Uhr und um Punkte bestreitet. Im Siegstrasse-Modus bereist ihr die verschiedenen Welten der Manga-Serien, um dort gegen die stärksten Kämpfer anzutreten. Obendrein kann J-Stars Victory VS+ mit einem echt netten Story-Modus, dem J-Abenteuer, aufwarten.
Als Luffy, Naruto, Ichigo oder Toriko erlebt ihr vier unterschiedliche Kampagnen rund um besagtes Turnier. Auf der Jagd nach den eigenen Zielen, Träumen und Schicksalen geraten die Helden und ihre Begleiter mit anderen Kämpfern aneinander, erledigen Quest, die häufig daraus bestehen mit anderen Kämpfern aneinander zu geraten oder sammeln Extras, die beim Aneinandergeraten mit anderen Kämpfern nützlich sind. Nun ist die Geschichte, wie ebenfalls von dem Genre gewohnt, sicherlich nicht das, was wir tiefgreifend oder rührend nennen würde.
Dafür macht sie in ihrer seltsamen Abgedrehtheit aber umso mehr Spaß. Wir bereisen die Welt, das Ziel vor Augen und nichts könnte uns davon abhalten, der größte Kämpfer der Jump-Welt zu werden. Besonders die meist erheiternden, aber leider nicht synchronisierten Dialoge zwischen den vollkommen verschiedenen Serien-Helden machen hier Spaß. Wer sich schon immer mal gefragt hat, wie dieser oder jener Manga-Held wohl auf seine Kollegen reagieren würde, der bekommt hier die Antwort. Der Fun-Faktor schwebt eigentlich die ganze Zeit überJ-Stars Victory VS+, was meist seicht, aber auch unterhaltsam ist. Nach einer Zeit fällt dann aber doch auf, dass wir unabhängig vom Modus, Hauptmissionen oder Nebenquests eigentlich die ganze Zeit das Gleiche machen.
Spaßig-schneller Schlagabtausch
Gleiches gilt auch für das Kampfsystem vonJ-Stars Victory VS+, denn verglichen mit anderen Fighting-Games legtder Titel seinen Fokus eher auf schnelles, leicht zugängliches Gameplay als auf tiefgreifende Kombos und Strategie. Im Regelfall werden die Kämpfe 2 vs. 2 ausgetragen und gemeinsam mit einem KI oder menschlichen Partner dürft ihr dem gegnerischen Team Saures geben. Hinzu kommt ein dritter Support-Charakter, den ihr gelegentlich für eine Attacke auf das Schlachtfeld rufen könnt. Grundsätzlich habt ihr die Wahl zwischen einem schwachen, einem starken und Spezial-Angriff, die ihr zu Kombos verbinden könnt. Während dies auf höheren Schwierigkeitsgraden natürlich wichtiger wird, spielen Kombos aber keine allzu fundamentale Rolle oder sind entsprechend intuitiv gehalten, sodass man sie schnell verinnerlicht hat.
Wer schon mal ein ähnliches Spiel gespielt hat, der wird mit den grundlegenden Aktionen aus Angriffen, Blocks und Ausweichmanövern nur wenig Probleme haben und nur wenige Überraschungen vorfinden. Einzig Veteranen des Genres dürften die Möglichkeiten an der einen oder anderen Stelle eventuell ein wenig zu seicht sein. Ich als Spieler mit eher durchschnittlicher Beat'em up-Erfahrung bin jedenfalls im rechten Maße gefordert gewesen, um selten Langeweile und Frust aufkommen zu lassen. Durch die relativ leichte Zugänglichkeit können aber auch neue Spieler recht schnell in den Genuss vonLernerfolgenkommen und zu Rivale oder Koop-Partnern im 2 vs. 2 werden. In Sachen Kampfsystem istJ-Stars Victory VS+ ein Spiel, das auch noch Spaß machen kann, wenn man es einige Wochen nicht gespielt hat.
Besonderes Augenmerk wurde aber dafür auf die Siegtaumel-Attacken gelegt. Je nachdem wie sich euer Team gerade schlägt, könnt ihr gemeinsam ineine Art kurzfristigen Über-Modus wechseln und dann genau das tun, was Kämpfe in Animes und Mangas so spannend und mitreißend macht: Die eine ultimative, allesvernichtende Attacke auspacken. Von Sunlight Yellow Overdrive bis zurGenkidamaist hier eigentlich alles dabei. Ja, Over-the-top-Action und Epicness verpackt in nette Cutscenes, da lacht das Fan-Herz! Insgesamt dürften Anime-Fans ein ganze Menge Spaß mit den Hommagen an die Vorlagen haben. Wer sich nicht zu dieser Kategorie zählt, der könnte in J-Stars Victory VS+recht schnell die Motivation verlieren.
Wer trotz einiger Schwächen die epische Schlacht mit Son Goku, Luffy, Naruto und den anderen Jump-Stars sucht, der kann J-Stars Victory VS+ hier bestellen.
Pros
Cons
Fazit
J-Stars Victory VS+ ist ein spaßiger, kurzweiliger Prügler, der sich eher an Anime- und Manga-Fans, als an Beat'em up-Virtuosen richtet. An vielen Stellen sind die Meachniken, Modi und das Kampfsystem ein wenig seicht gehalten, sprühen dafür aber eine ganze Menge des Charmes aus, der die Kämpfe in Shonen Jump-Serien so populär gemacht hat. Fans von Luffy, Naruto, Ichigo und dem Rest der Mannschaft werden auf ihre Kosten kommen, auch wenn hier und da einige Schwächen mit Anime-Nerdtum überspielt werden!
